Traumafolgestörungen, Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS, PTSD)
Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die führenden psychiatrischen Vereinigungen der USA und der europäischen Länder haben sehr genaue Klassifikationssysteme entwickelt, um psychische Krankheiten präzise und zuverlässig zu diagnostizieren.
Für die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) liegen sehr gut überprüfte Kriterien vor, sodass die PTBS anhand klinischer Merkmale gut erkannt und die Diagnose sicher und zuverlässig gestellt werden kann.
Diagnostische Kriterien
Damit die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung festgestellt werden kann, sollten bei einer Person die folgenden Merkmale vorhanden sein:
- Traumatisches Erlebnis
Es wurde ein traumatisches Ereignis erlebt oder beobachtet. Dieses Ereignis ging mit Gefahr, Verletzung oder sogar dem drohenden Tod der eigenen oder einer anderen Person oder dem tatsächlichen Tod einer anderen Person einher. Auch die reale oder angenommene Bedrohung der psychischen Gesundheit kann zum Trauma werden. - Wiedererleben
Das traumatische Erlebnis wird ungewollt wiedererlebt oder wiedererinnert. - Vermeidung und/oder emotionale Taubheit
Situationen und Merkmale, die mit dem Trauma in irgendeiner Art und Weise verbunden sind, werden vermieden und/oder Emotionen können nicht mehr wie gewohnt empfunden werden. Eine Art emotionale Taubheit wird erlebt. - Erhöhte Erregung/Reizbarkeit
Der Betroffene ist unruhiger, leichter erregbar oder reizbarer als vor dem traumatischen Erlebnis. - Beginn und Dauer der Symptome
Die Symptome dauern länger als einen Monat nach dem Ereignis an. Bis zu drei Monate nach dem Erlebnis spricht man von einer akuten PTBS, darüber hinaus ist eine chronische PTBS zu diagnostizieren. In besonderen Einzelfällen kann es zu einem verspäteten Beginn kommen. Das Ereignis liegt dann 6 Monate oder länger zurück.