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Christoph Dornier Klinik für Psychotherapie
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Persönlichkeitsstörungen

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Persönlichkeitsstörungen  - Narzissmus, histrionische Persönlichkeitsstörung

Kontakt

Wenn Beziehungen nicht gelingen

Persönlichkeitsstörungen sind nicht angeboren, sondern entstehen durch problematische Beziehungen in der Kindheit und Jugend, in denen zentrale Grundbedürfnisse nicht ausreichend erfüllt wurden. In solchen Beziehungen entstehen ungesunde, wenig hilfreiche Denkmuster sowohl über die eigene Person als auch über Beziehungen sowie langfristig ungünstige Bewältigungsstrategien. Dies macht auch deutlich, dass Persönlichkeitsstörungen als Interaktionsstörungen verstanden werden müssen. An diesem Grundsatz orientiert sich unser therapeutisches Vorgehen.

Problematische Bewältigungsstrategien dienten in der Vergangenheit dem Versuch, in Beziehungen eigene Bedürfnisse zu erfüllen. Sie stellen quasi „Lösungen“ für frühe Interaktionsprobleme in gestörten Beziehungen dar. Problematisch werden diese Strategien dadurch, dass sie später in gesunden Beziehungen nicht gut funktionieren. So kann ein Kind beispielsweise in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht haben, dass es für sehr gute Leistungen Zuwendung erhalten hat. Ein starkes Streben nach hohen Leistungen kann jedoch später in sozialen Beziehungen zu Schwierigkeiten führen oder durch Überforderung eine depressive Erkrankung begünstigen. Dies ist ein Beispiel dafür, wie früh erlernte Lösungsstrategien zur Erfüllung eigener Bedürfnisse langfristig schädlich für sich selbst und die sozialen Beziehungen sein können.

Für die normale Persönlichkeitsentwicklung ist es zentral, dass in der Kindheit... [mehr lesen]

Für die normale Persönlichkeitsentwicklung ist es zentral, dass in der Kindheit Grundbedürfnisse des Kindes von seinen Bezugspersonen erfüllt werden. Zu den kindlichen Grundbedürfnissen gehören die Bedürfnisse nach Sicherheit, Bindung, Verlässlichkeit, Solidarität, Autonomie, Kompetenz, Anerkennung, Wichtigkeit, Identitätsgefühl, realistischen Grenzen und nach Spontanität und Spiel sowie die Freiheit, Bedürfnisse und Emotionen auszudrücken. Werden diese Bedürfnisse nicht, unzureichend oder übermäßig (z. B. durch Überbehütung) erfüllt, kommt es zur Ausbildung problematischer Bewältigungsstrategien.
Ungesunde Denkmuster können sich auf die eigene Person (z. B. „Ich bin nicht wichtig“) oder auf Bezugspersonen (z. B. „In Beziehungen werde ich im Stich gelassen“) beziehen.
Aus diesen Denkmustern können sich problematische Bewältigungsstrategien herausbilden, die einen Versuch darstellen, das eigene Selbstwertgefühl zu schützen und Grundbedürfnisse in Beziehungen zu erfüllen (z. B. „Ordne dich anderen unter“). In den problematischen Beziehungen der Kindheit waren diese Bewältigungsstrategien häufig hilfreich und ermöglichten es dem Kind, unter widrigen Umständen zu überleben und seine Bedürfnisse zumindest bestmöglich zu erfüllen. Problematisch werden diese Bewältigungsstrategien in späteren, potentiell gesunden Beziehungen, da sie dort zu Interaktionsstörungen führen und zudem eine Korrektur der ungesunden Denk- und Verhaltensmuster verhindern.

Allgemeine Merkmale von Persönlichkeitsstörungen

Eine Gemeinsamkeit aller Persönlichkeitsstörungen besteht in relativ stabilen und übergreifenden negativen Grundannahmen (auch Denkmuster oder Schemata genannt) über die eigene Person und über Beziehungen. In der Folge bemerken die Betroffenen häufig ein niedriges Selbstwertgefühl, sowie wiederkehrende Schwierigkeiten in sozialen Beziehungen.

Jeder Mensch entwickelt im Laufe der Zeit einen gewissen Persönlichkeitsstil... [mehr lesen]

Jeder Mensch entwickelt im Laufe der Zeit einen gewissen Persönlichkeitsstil, was völlig normal und funktional ist. Dabei spielen sein angeborenes Temperament sowie seine Lebenserfahrungen eine Rolle. Persönlichkeitsstile sind allgemeine Erlebens- und Verhaltensmuster in Beziehungen, die es Menschen erleichtern auf ähnliche Situationen mit bewährten (Beziehungs-)Strategien zu reagieren. Ein Persönlichkeitsstil wird erst dann zu einer Persönlichkeitsstörung, wenn er sehr extrem und inflexibel ist, zu unerwünschten Folgen führt und bei dem Betroffenen Leiden verursacht.
Derartige Persönlichkeitsstörungen entstehen, wenn die frühen Lebenserfahrungen eines Menschen zur Ausbildung problematischer Denk- und Verhaltensmuster geführt haben. In Abhängigkeit von der individuellen Ausprägung dieser Muster, dem Temperament und entwickelten Bewältigungsstrategien kann es zur Entwicklung verschiedener Persönlichkeitsstörungen kommen, die auf den folgenden Seiten näher beschrieben werden.

Raus aus problematischen Beziehungsstrategien

Persönlichkeitsstörungen können mit den Methoden der modernen kognitiven Verhaltenstherapie gut behandelt werden. Dabei ist es zunächst entscheidend, dass der Patient seine problematischen Denk- und Verhaltensmuster erkennen kann, um anschließend Schritte zur Veränderung einleiten zu können.

Ungesunde Denk- und Verhaltensmuster sind nicht für immer festgeschrieben. Mit Hilfe von... [mehr lesen]

Ungesunde Denk- und Verhaltensmuster sind nicht für immer festgeschrieben. Mit Hilfe von klärungsorientierten und schematherapeutischen Strategien können Patienten lernen, ihre ungünstigen Muster zu erkennen und alternative funktionalere Denk- und Verhaltensstrategien aufzubauen. Die Christoph-Dornier-Klinik für Psychotherapie in Münster hat sich unter anderem auf die Behandlung von Persönlichkeitsstörungen spezialisiert und bietet störungsspezifische auf die Einzelperson genau zugeschnittene Therapiekonzepte an. Denn um eine Persönlichkeitsstörung erfolgreich zu behandeln, ist es sehr wichtig, die speziellen Erscheinungsformen und Hintergründe der Störung bei jedem einzelnen Patienten genau zu kennen, zu verstehen, wie die Störung entstanden ist und wodurch sie aufrechterhalten wird. In der Behandlung werden neben klassischen kognitiv-verhaltenstherapeutischen Methoden individuell ausgewählte Elemente aktueller Weiterentwicklungen der Verhaltenstherapie, wie der Schematherapie, der Klärungsorientierten Psychotherapie oder der Dialektisch Behavioralen Therapie angewendet.  

Diagnose

Persönlichkeitszüge stellen überdauernde Muster des Wahrnehmens, der Beziehungsgestaltung und des Denkens über die Umwelt und über sich selbst dar. Sie kommen in sozialen und persönlichen Situationen zum Ausdruck. Nur dann, wenn Persönlichkeitszüge unflexibel und unangepasst sind und zu Funktionsbeeinträchtigungen (z. B. Arbeitsunfähigkeit) oder Leiden führen, bilden sie eine Persönlichkeitsstörung.
Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die führenden psychiatrischen Vereinigungen der USA und der europäischen Länder haben sehr genaue Klassifikationssysteme entwickelt, damit psychische Krankheiten präzise und zuverlässig erkannt werden.

Allgemeine diagnostische Kriterien nach DSM-5

a. Ein überdauerndes Muster von innerem Erleben und Verhalten, das merklich von den Erwartungen der soziokulturellen Umgebung abweicht. Dieses Muster manifestiert sich in mindestens zwei der folgenden Bereiche:

  1. Kognition (d. h. die Art, sich selbst, andere Menschen und Ereignisse wahrzunehmen und zu interpretieren)
  2. Affektivität (d. h. die Variationsbreite, Intensität, Labilität und Angemessenheit emotionaler Reaktionen)
  3. Gestaltung zwischenmenschlicher Beziehungen
  4. Impulskontrolle
  5. Das überdauernde Muster ist unflexibel und tiefgreifend in einem weiten Bereich persönlicher Situationen.

b. Das überdauernde Muster führt in klinisch bedeutsamer Weise zu Leiden oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen.

c. Das Muster ist stabil und lang andauernd, und sein Beginn ist mindestens bis in die Adoleszenz oder ins frühe Erwachsenenalter zurückzuverfolgen.

d. Das überdauernde Muster lässt sich nicht besser als Manifestation oder Folge einer anderen psychischen Störung erklären.

e. Das überdauernde Muster ist nicht Folge der physiologischen Wirkung einer Substanz (z. B. Substanz mit Missbrauchspotenzial, Medikament) oder eines medizinischen Krankheitsfaktors (z. B. Hirnverletzung).

Häufigkeit und Komorbidität

Die geschätzte Prävalenz für eine beliebige Persönlichkeitsstörung liegt laut epidemiologischer Studien bei ca. 9,1 Prozent. Daten des National Epidemiologic Survey on Alcohol and Related Conditions von 2001 bis 2002 legen nahe, dass ca. 15 Prozent der erwachsenen US-Amerikaner an mindestens einer Persönlichkeitsstörung leiden. Es handelt sich somit insgesamt nicht um seltene Erkrankungsbilder.
Die Komorbidität, d. h. das parallele Auftreten von Persönlichkeitsstörungen und anderen psychischen Erkrankungen, ist hoch. Häufige komorbide Erkrankungen sind Depressionen, Angststörungen, Suchterkrankungen und psychosomatische Beschwerden. 

Verlauf

Die Merkmale einer Persönlichkeitsstörung treten gewöhnlich in der Adoleszenz oder im frühen Erwachsenenalter auf. Die Persönlichkeitsstörung stellt definitionsgemäß ein überdauerndes Muster des Denkens, Fühlens und Verhaltens dar, das relativ stabil im Zeitverlauf ist. Unbehandelt ist daher i. d. R. mit einem langanhaltenden bis chronischen Verlauf der Symptomatik zu rechen. Einige Persönlichkeitsstörungstypen (z. B. die Borderline-Persönlichkeitsstörung) tendieren dahin, mit fortschreitendem Alter weniger offensichtlich zu sein oder sogar zu remittieren, während dies für andere Störungstypen weniger zutrifft (z. B. die Zwanghafte Persönlichkeitsstörung).

Ein allgemeines Entstehungsmodell der Persönlichkeitsstörungen

Für die Entstehung einer Persönlichkeitsstörung spielen vermutlich immer mehrere Faktoren eine Rolle. Wichtige allgemeine Einflussfaktoren sind die genetische Veranlagung, biologische Faktoren, das Temperament, traumatische Erfahrungen, Erziehungsfaktoren, eine unzureichende Erfüllung kindlicher Grundbedürfnisse und Modelllernen von Bezugspersonen.

Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass einige Temperamentsfaktoren... [mehr lesen]

Forschungsergebnisse weisen darauf hin, dass einige Temperamentsfaktoren vererbt werden und somit angeboren sind. Dabei kann sich jedes Temperament in einer günstigen Umwelt so entfalten, dass sich die Person psychisch gesund entwickelt. Persönlichkeitsstörungen entstehen erst im Zusammenspiel mit traumatischen Erfahrungen, ungünstigen Erziehungsfaktoren, unerfüllten kindlichen Grundbedürfnissen oder Modelllernen.
Studien belegen, dass Menschen mit Persönlichkeitsstörungen in ihrer Kindheit überdurchschnittlich oft traumatische Erfahrungen wie körperlichen, sexuellen oder emotionalen Missbrauch und Vernachlässigung erlebt haben. Häufig war der Erziehungsstil sehr kritisch, abwertend oder chaotisch. Der Ausdruck von Gefühlen oder Bedürfnissen führte oft zu Nachteilen für das Kind.
Zudem gab es meist mindestens eine Bezugsperson, die aufgrund einer eigenen psychischen Erkrankung ein ungünstiges Modell für den Umgang mit Emotionen und Bedürfnissen darstellte. Aus diesen Bedingungen entstanden dann ungünstige Überzeugungen (Schemata) über sich, andere und die Umwelt als Ganzes. Aufgrund der mit diesen Umweltbedingungen und entwickelten Denkmustern einhergehenden emotionalen Schmerzen entwickelten die Betroffenen dann Bewältigungsstrategien (z.B. eigene Bedürfnisse stets zurückstellen, um Beziehungen aufrechtzuerhalten), um in ihrer Umwelt überleben zu können.
Diese zu Beginn notwendigen Überlebensstrategien werden später in einer gesunden Umgebung zu problematischen Strategien, da sie zwar vor unangenehmen Gefühlen schützen, aber auch den Zugang zu Gefühlen und Bedürfnissen blockieren und den Aufbau gesunder Beziehungen behindern. Letztlich verhindern die Bewältigungsstrategien damit korrigierende Erfahrungen und führen zu einer Verfestigung der ungesunden Denk- und Verhaltensweisen. Die Bedürfnisse der Betroffenen können dadurch auch im Erwachsenenalter nicht ausreichend erfüllt werden.
Je nach Ausprägung der Temperaments- und Umweltfaktoren, kann es zur Entwicklung verschiedener Persönlichkeitsstörungen kommen.

Therapie

Auch wenn Persönlichkeitsstörungen komplex erscheinen, mit zahlreichen sehr unterschiedlichen Symptomen und Folgeproblemen einhergehen und unbehandelt meist chronisch verlaufen ‒ eine erfolgreiche Therapie von Persönlichkeitsstörungen ist möglich. Mit Hilfe qualifizierter Psychotherapeuten, die in der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen spezialisiert sind, kann auch bei schweren und bereits lang andauernden Erkrankungen ein dauerhafter Therapieerfolg erreicht werden. Das Intensivtherapiekonzept der Christoph-Dornier-Klinik bietet dabei einen optimalen Rahmen, um eigene ungünstige Schemata und Beziehungsmuster zu erkennen und zu verändern.

Behandlung von Persönlichkeitsstörungen in der Christoph-Dornier-Klinik

Bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen stehen zunächst die Klärung und Modifikation problematischer Denk- und Verhaltensweisen im Vordergrund, später auch die Ableitung und Einübung funktionalerer (interaktioneller) Verhaltensweisen. Unsere Behandlung orientiert sich dabei, neben bewährten klassischen verhaltenstherapeutischen Techniken, insbesondere an emotionsfokussierten Weiterentwicklungen der Verhaltenstherapie, wie der Schematherapie nach Jeffrey Young, der Klärungsorientierten Psychotherapie nach Rainer Sachse und im Falle der Borderline-Persönlichkeitsstörung an der Dialektisch Behavioralen Therapie (DBT) nach Marsha Linehan.

Schematherapie nach Jeffrey Young

Die Schematherapie nach Jeffrey Young ist eine Weiterentwicklung des kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansatzes. Jeffrey Young entwickelte die Schematherapie zunächst in erster Linie für solche Patienten, die in einer Behandlung mit klassischer kognitiver Verhaltenstherapie keine ausreichenden Therapieerfolge erlebten. Dies waren typischerweise Patienten mit interaktionellen Schwierigkeiten. Mittlerweile wird die Schematherapie erfolgreich für die Behandlung verschiedener Persönlichkeitsstörungen eingesetzt.

Die Schematherapie geht davon aus, dass Persönlichkeitsstörungen auf erworbenen problematischen... [mehr lesen]

Die Schematherapie geht davon aus, dass Persönlichkeitsstörungen auf erworbenen problematischen Schemata beruhen, die entstehen, wenn zentrale kindliche Grundbedürfnisse nicht ausreichend erfüllt werden. Unter einem Schema wird dabei eine Grundannahme über das Leben verstanden, die sowohl Kognitionen, Emotionen, Erinnerungen, Wahrnehmungen, als auch Verhaltensimpulse beinhaltet.
Die Schemata entsprechen den zugrundeliegenden relativ stabilen Grundannahmen bzw. Persönlichkeitseigenschaften. Da bei Persönlichkeitsstörungen oft sehr viele ungünstige Schemata bestehen, kann es in der therapeutischen Arbeit zielführender sein, mit den aktuellen Erlebenszuständen zu arbeiten. Hier unterscheidet man emotional belastende Erlebenszustände, die mit starken schmerzhaften kindlichen Emotionen wie Wut, Traurigkeit, Angst oder Verlassenheit assoziiert sind und die selbstabwertenden oder leistungsfordernden Erlebenszustände, die Aspekte des Erlebens abbilden, in denen Patienten sich selbst unter Druck setzen oder selbst hassen. Aus diesem Konflikt zwischen starken Gefühlen und gleichzeitig Anforderungen an sich entstehen oft problematische Bewältigungsstrategien, die mithilfe der Schematherapie aufgedeckt werden und den Weg zu gesünderen Lösungsstrategien und einem wohlwollenderem Umgang mit sich selbst ebnen.

Grundsätzlich zeichnet sich die Schematherapie in der therapeutischen Arbeit durch folgende drei Merkmale besonders aus:

  1. Das emotionale Erleben wird neben den kognitiven und Verhaltensaspekten der Problematik stark in den Vordergrund gerückt. Dazu werden insbesondere emotionsaktivierende Interventionen, wie Stuhldialoge oder Imaginationsübungen eingesetzt.
  2. Biografische Aspekte werden verstärkt in die Therapie einbezogen. Dabei werden biografische Informationen vor allem herangezogen, um aktuelle Probleme des Patienten aufgrund seiner Entwicklungsgeschichte einzuordnen und zu verstehen.
  3. Die Therapiebeziehung spielt in der Schematherapie eine herausragende Rolle. Einerseits wird die Therapiebeziehung als begrenzte elterliche Fürsorge in dem Sinne verstanden, dass der Therapeut einen aktiven, fürsorglichen und teilweise elternartigen Beziehungsstil gegenüber dem Patienten einnimmt. Darüber hinaus wird gerade bei Patienten mit Persönlichkeitsstörungen davon ausgegangen, dass die Therapiebeziehung diejenige Beziehung ist, in der veränderte interaktionelle Muster als erstes ausprobiert werden können und sollten.

Klärungsorientierte Psychotherapie nach Rainer Sachse

Die Klärungsorientierte Psychotherapie versteht Persönlichkeitsstörungen in erster Linie als Beziehungsstörungen. Sie geht davon aus, dass Persönlichkeitsstörungen auf normale psychologische Prozesse zurückgehen, die erst dadurch zum Problem werden, dass sie für den Betroffenen zu hohen Kosten führen und ihn dadurch selbst stören. Es wird angenommen, dass Persönlichkeitsstörungen als „Lösung“ für frühe Interaktionsprobleme entwickelt werden, wenn Kinder und Jugendliche schwierigen Beziehungs- und Interaktionssituationen mit ihren primären Bezugspersonen ausgesetzt waren.
Die klärungsorientierte Psychotherapie (KOP) ist eine psychologisch fundierte, empirisch validierte Psychotherapieform, die zwei Hauptaufgaben verfolgt. Eine Hauptaufgabe bezieht sich auf Klärung: Auf der Basis einer vom Therapeuten aktiv hergestellten vertrauensvollen Therapeut-Patienten-Beziehung werden zum einen aktuelle Motive des Patienten, zu denen dieser im Augenblick keinen ausreichenden Zugang hat, geklärt. Zum anderen gilt es problem-verursachende Schemata eines Patienten zu klären. Dabei wird angenommen, dass interaktionellen Problemen und Persönlichkeitsstörungen ungünstige Selbstschemata (z. B. “Ich bin nicht wichtig“) sowie ungünstige Beziehungsschemata (z. B. „In Beziehungen wird man im Stich gelassen“) zugrunde liegen.
Die zweite Hauptaufgabe der KOP besteht in der Schemamodifikation, also der therapeutischen Bearbeitung und Veränderung der problematischen Schemata. Ziel der KOP ist, dass der Patient im Alltag konstruktiver und flexibler handeln kann, weniger oder keine störenden „Symptome“ mehr aufweist, Alltagssituationen kognitiv und affektiv besser verarbeiten kann und selbstregulativer und zufriedener leben kann.

Dialektisch Behaviorale Therapie nach Marsha Linehan bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung

Die Dialektisch Behaviorale Therapie (DBT) wurde von Marsha Linehan speziell für die Behandlung der Borderline-Persönlichkeitsstörung entwickelt. Die Basis der DBT stellt die kognitive Verhaltenstherapie dar. Um jedoch den Anforderungen eines solch komplexen Störungsbildes gerecht zu werden, waren grundlegende Modifikationen notwendig. Die wesentlichsten Unterschiede zur herkömmlichen kognitiven Therapie sind die Betonung von Akzeptanz eines momentan auftretenden Verhaltens, die schwerpunktmäßige Behandlung von Verhaltensweisen, welche die Therapie oder die Patientin gefährden, und die Betonung der Wichtigkeit der therapeutischen Beziehung.

Nach Linehans Verständnis liegt der Borderline-Persönlichkeitsstörung zentral... [mehr lesen]

Nach Linehans Verständnis liegt der Borderline-Persönlichkeitsstörung zentral eine Störung der Gefühlsregulation zugrunde. Diese Störung wird auf eine hohe emotionale Verletzbarkeit bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Gefühle zu steuern, zurückgeführt. Als ursächlich für die Störung der Gefühlsregulation wird neben einer bereits angeborenen emotionalen Sensibilität ein abwertendes und schädliches Umfeld während der Kindheit angenommen. Über eine gestufte Behandlungsstruktur versucht die DBT, bislang unkontrollierte Prozesse sowohl für die Patienten als auch für die Therapeuten berechenbar zu machen. Ein wesentlicher Bestandteil der Therapie besteht daher in der Vermittlung von Skills (Fertigkeiten), die den Patienten eine bessere Selbstregulation ermöglichen sollen. Dabei werden Skills zu den Bereichen Stresstoleranz, Emotionsregulation, Achtsamkeit, Soziale Kompetenz und Selbstwertstabilisierung gezielt eingeübt. Die Vermittlung dieser Skills erfolgt üblicherweise schwerpunktmäßig in einer Skillstraining-Gruppe. Parallel wird in der Einzeltherapie die Veränderungsmotivation gestärkt und anhand von Problem-, Verhaltens- und Lösungsanalysen die konkrete Anwendung der Skills auf den Alltag der Patienten thematisiert. Die DBT hat sich im Rahmen mehrerer Studien bei der Behandlung von Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung als erfolgreich erwiesen.

Christoph-Dornier-Klinik | Mitten in Münster - Mitten im Leben

Sie können uns direkt erreichen:

. per E-Mail info@christoph-dornier-klinik.de

. über unser Servicetelefon +49 251 4810-0

. per Fax +49 251 4810-144

. bei Aufnahmewunsch per Eingangsfragebogen

 

Unsere Anschrift:

Christoph-Dornier-Klinik GmbH

Tibusstr. 7-11

D-48143 Münster (NRW)

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