Therapieangebot für Jugendliche und junge Erwachsene
Entsprechend unserem Behandlungskonzept setzt unsere Therapie von Jugendlichen ab 14 Jahren eine breit angelegte und gründliche Diagnostik voraus, in der die auslösenden und aufrechterhaltenden Bedingungen des Problemverhaltens möglichst genau und alltagsnah betrachtet werden. Hierbei werden neben den Jugendlichen auch die Bezugspersonen einbezogen.
Jugendliche zeigen bei psychischen Erkrankungen oft ähnliche Symptome wie Erwachsene. Hinzu kommen altersspezifische Symptome, die diagnostisch wie therapeutisch zu berücksichtigen sind.
Verhaltensprobleme (z. B. Zwänge, Ängste) von Jugendlichen sind häufig eng mit ihren Entwicklungsverläufen und altersbezogenen Entwicklungsaufgaben (z. B. Umgang mit körperlichen Veränderungen, Schulwechsel, Berufswahl, Erwachsenwerden) verknüpft. Deshalb ist unser therapeutisches Angebot stark auf die Ressourcen und Kompetenzen der Jugendlichen ausgerichtet, um allgemeine Entwicklungsfortschritte zu fördern. In diesem Zusammenhang ist es uns wichtig, dass sich die Jugendlichen freiwillig für die Behandlung in unserer Klinik entscheiden.
In der Behandlung von Jugendlichen berücksichtigen wir besonders, dass ihre Probleme in einem engen Zusammenhang mit ihrem Umfeld, d. h. mit bestimmten Situationen, Personen und dem Umgang mit ihren Mitmenschen stehen. Für unsere Therapie heißt dies, dass sich einzelne Behandlungsmaßnahmen auch an das Umfeld richten, insbesondere an die Bezugspersonen. Diese werden engmaschig in regelmäßigen Familiengesprächen mit in die Therapie einbezogen. Unsere Familiengespräche dienen u. a. dazu, gemeinsam hilfreiche Verhaltensweisen im Zusammenhang mit der Symptomatik des Jugendlichen zu besprechen. Häufig lösen sich im therapeutischen Verlauf neben der Symptomreduktion Blockaden bei der Bewältigung von Entwicklungsaufgaben. Diese sogenannten „Therapienebenwirkungen“ (z. B. höheres Autonomiebedürfnis) sind aus therapeutischer Sicht erwünscht, können jedoch auf elterlicher Seite zunächst zu Unsicherheiten und Irritationen führen. Sie sind daher ebenfalls Teil unserer Familiengespräche.
Zur stationären Therapie werden Jugendliche ab dem 14. Lebensjahr aufgenommen. Ein ausgezeichnetes zahlenmäßiges Patient-Therapeut-Verhältnis ermöglicht eine intensive Psychotherapie, die sich ganz nach den Bedürfnissen des Patienten richtet. So können wir den Klinikalltag unter verhaltenstherapeutischen Gesichtspunkten so gestalten, dass die Jugendlichen maximal davon profitieren. Durch die Möglichkeit, therapeutisch begleitete Übungen z. B. auch in der Heimatschule durchzuführen, kann Vermeidungsverhalten intensiv begleitet und sehr alltagsnah abgebaut werden. In unseren jugendspezifischen Gruppen fördern wir u. a. Problemlöse- und soziale Kompetenzen.
Aufgrund der intensiven Therapie beträgt die durchschnittliche Behandlungsdauer unserer Patienten ca. fünf bis sechs Wochen (dieses gilt nicht für die Behandlung der Anorexie), wodurch Fehlzeiten in der Schule verkürzt werden und ebenso die Rückkehr in den Alltag erleichtert wird.
Informationen
Auf den folgenden Seiten können Sie sich über die besonderen Merkmale unterschiedlicher psychischer Störungen, die auch im Jugendalter auftreten, informieren. Unser Behandlungsangebot richtet sich an Jugendliche mit:
- Angststörungen
- Asperger-Syndrom
- Depressionen
- Essstörungen Anorexie
- Essstörungen Bulimie
- Medienabhängigkeit
- Traumafolgestörungen
- Zwangserkrankungen
Sie können sich beispielsweise darüber informieren, wie Sie sich als Angehöriger bei Zwangserkrankungen verhalten können oder wie Angehörige mit in die Therapie von Essstörungen einbezogen werden.