Verlauf der PC- und Computerabhängigkeit
Häufigkeit
Zur Häufigkeit gibt es zurzeit noch wenig repräsentative Untersuchungen, so dass nur vorläufige Schätzungen möglich sind.
International finden sich Raten zwischen einem und 14 Prozent. Die groß angelegte repräsentative PINTA-Studie der Universität Lübeck zur Prävalenz der Internetabhängigkeit (Rumpf et al., 2011; 15.024 Personen im Alter von 14 bis 64 Jahren) schätzte die Häufigkeit mit 1,5 Prozent ein (Frauen: 1,3 Prozent, Männer: 1,7 Prozent). In der Altersgruppe von 14 bis 24 Jahren stiegt die Zahl auf 2,4 Prozent an (Frauen: 2,5 Prozent, Männer: 2,5 Prozent). Zusammenfassend zeigt sich, dass besonders in jungen Jahren männliche Personen etwas häufiger betroffen sind. Schaut man sich die Zahlen speziell nur zur Computerspielabhängigkeit an, sind männliche Personen deutlich häufiger betroffen.
Verlauf
In vielen Fällen nimmt der Konsum über die Zeit deutlich zu, Hobbies sowie schulische und berufliche Aktivitäten und Kontakte werden zunehmend vernachlässigt. Körperpflege und Ernährung werden nur noch soweit durchgeführt, dass sie das Spiel nicht stören und zu keinen großen Unterbrechungen führen. Ohne Unterstützung ist der Verlauf häufig ein negativer, der weitere Folgeprobleme wie Depression, Alkohol-, Drogen- und Medikamentenmissbrauch oder Ängste nach sich ziehen kann und in eine Abwärtsspirale mündet.
Folgen
Ein chronifizierter Verlauf bedeutet, dass die Symptomatik zum täglichen Begleiter des Betroffenen wird. Dies ist oft stark beeinträchtigend und kann zu Schwierigkeiten im beruflichen Bereich und im Privatleben führen. Zusätzlich können sich psychische Erkrankungen, wie z. B. Depressionen, Ängste und Suchtmittelabhängigkeiten, ebenso wie körperliche Probleme entwickeln. Auch bei einer weniger stark ausgeprägten Symptomatik sind Arbeitsunfähigkeit, Rückzug aus dem Freundes- und Bekanntenkreis, Aufgabe von Aktivitäten im realen Leben und der Verlust von Zukunftsperspektiven eine häufige Folge.