PC- und Computerabhängigkeit, Medienabhängigkeit
Damit die Diagnose einer Medienabhängigkeit sicher festgestellt werden kann, hat der Fachverband Medienabhängigkeit die folgenden Merkmale vor allem für die Computerspielabhängigkeit formuliert, an denen auch wir uns in der Diagnostik orientieren:
1. Die Symptomatik der Computerspielabhängigkeit muss über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten kontinuierlich bestanden haben
2. Abhängigkeitsverhalten (mind. vier Kriterien sollten erfüllt sein)
- Einengung des Denkens und Verhaltens: Der Spieler muss ständig an das Spielen denken, auch in Lebensphasen, in denen nicht gespielt wird.
- Kontrollverlust: Dem Spieler gelingt es nicht, die Häufigkeit und Dauer des Spielens zu begrenzen und die Aufnahme und die Beendigung des Spielens selbstbestimmt zu regulieren.
- Toleranzentwicklung: Der Spieler verspürt im Laufe der Zeit das Bedürfnis, mehr und mehr Zeit mit Computerspielen zu verbringen.
- Entzugserscheinungen: Der Spieler erlebt psychische (nicht physische oder pharmakologische) Entzugssymptome wie Gereiztheit, Unruhe, Traurigkeit, erhöhte Ängstlichkeit oder Konzentrationsprobleme, wenn er nicht spielen kann.
- Dysfunktionale Regulation von Affekt oder Antrieb: Das Spielen wird eingesetzt, um negative Gefühle zu regulieren oder Probleme zu vergessen.
- Vermeidung realer Kontakte zugunsten virtueller Beziehungen.
- Fortsetzung des Spielens trotz bestehender oder drohender negativer Konsequenzen: Der Spieler setzt sein Spielverhalten fort, obwohl er weiß, dass dieses nachteilige psychosoziale Auswirkungen auf ihn hat.
3. Negative Auswirkungen (mind. ein Kriterium muss erfüllt sein)
- Körperliche Konsequenzen im Bereich Körperpflege, Ernährung und Gesundheit.
- Soziale Konsequenzen im Bereich Familie, Partnerschaft und Freizeit.
- Leistungsbezogene Konsequenzen im Bereich Schule, Ausbildung, Arbeit und Haushalt.