Autismus-Spektrumstörungen (ASS)
Nach der neuen International Classification of Disease (ICD-11)* wird die Autismus-Spektrumstörung unter psychische Störungen, Verhaltensstörungen oder neuronale Entwicklungsstörungen gefasst.
Diagnosekriterien:
- Dauerhafte Einschränkungen sozialer Interaktion und Kommunikation sowie das Vorhandensein von restriktiven, repetitiven und unflexiblen Verhaltensmustern und Interessen
- Beginn üblicherweise in der frühen Kindheit
- Verhaltensweisen müssen mit Einschränkungen der persönlichen, familiären und sozialen Belange oder der (Aus-)Bildung oder anderer wichtiger Lebensbereiche einhergehen
- Verhaltensweisen müssen in jeder Umgebung vorkommen
Beispiele für eingeschränkte, sich wiederholende und unflexible Verhaltensmuster und Interessen:
- unflexibles Festhalten von Regeln
- übermäßiges Festhalten an bestimmten Routinen wie fester Tagesablauf, feste Essensrituale
- wiederholte Bewegungen wie Schaukeln, atypisches Gehen wie Zehenspitzengang, ungewöhnliche Hand- oder Fingerbewegungen
- anhaltende Beschäftigung mit Spezialinteressen und Details
- anhaltende Über- oder Unterempfindlichkeit gegenüber Sinnesreizen wie Geräuschen, Gerüchen
Die frühere Einteilung in Asperger-Autismus, frühkindlichen Autismus und atypischen Autismus entfällt. Dafür wird unterschieden, ob einen Störung der Intelligenzentwicklung sowie der funktionellen Sprache vorliegt.